LKZ-Artikel: "Erste Pläne für eine Gemeinschaftsschule"

Veröffentlicht am 30.11.2011 in Allgemein

Norbert Zeller (rechts im bild)

Auf Einladung der SPD haben sich Lehrer und Eltern über die Schulform informiert - und viel diskutiert.

Von Clemens Flach Um es klar zu sagen: die Gemeinschaftsschulen sind ein freiwilliges Zusatzangebot", sagt Norbert Zeller gleich zu Beginn seines Vortrags. "Die Landesregierung will das neue Modell weder Eltern und Kindern noch den Kommunen aufdrängen", erklärt der Sozialdemokrat, der die Stabsstelle Gemeinschaftsschule im Kultusministerium leitet. "Wir wollen es aber dort ermöglichen, wo die Beteiligten vor Ort das selbst wünschen." Um darüber zu informieren, ist der Landespolitiker Zeller am Montagabend auf Einladung des SPD-Stadtverbands nach Leonberg in das Stadthallenrestaurant gekommen. Etwa 80 Besucher hören ihm bei der Infoveranstaltung zu: Eltern, Lehrer, Rektoren und Vertreter der Stadt. Sie alle wollen wissen, was es denn für Vorteile hätte, in Leonberg dieses Schulangebot zusätzlich einzuführen. "Die Gemeinschaftsschule ist das Kernstück unserer Bildungspolitik", erläutert Zeller zunächst. Er wirbt derzeit im ganzen Land für das Schulkonzept. "Kinder können so länger zusammen bleiben in ihrem Stadtteil", erklärt Zeller die Vorteile. "Wie bisher in der Grundschule lernen alle gemeinsam weiter, vom Förderschüler bis zum Gymnasiasten." Auch Kinder mit Behinderung würden dann mit solchen ohne Handicap unterrichtet: "Das hat viele Vorteile, es fördert die einen Schüler und bringt den anderen mehr soziale Kompetenz." Schon in der ersten Klasse könne das Modell beginnen, aber auch erst in der fünften. In jedem Fall würde die Gemeinschaftsschule mit der zehnten Klasse abschließen, mit der Möglichkeit des anschließenden dreijährigen Abiturs an einem Gymnasium. "Eine Gemeinschaftsschule muss deshalb alle Bildungsstandards anbieten", sagt er. Die Schüler würden nicht nur in Klassen unterrichtet, sondern auch in kleineren Gruppen lernen. Außerdem müssten die Schulen ganztägig Unterricht und Beschäftigung anbieten - mit einem Netzwerk von Partnern aus Schulsozialarbeit, Jugendarbeit, Firmen und Vereinen. Ralf Hawlitschka, der Vorsitzende des Leonberger Gesamtelternbeirats, steht dem Modell kritisch gegenüber: "Was macht Sie so sicher, dass die Gemeinschaftsschule besser ist als die bestehenden Schulen?" - "Wir bringen viel Bewährtes in diese neue Schulform ein und kombinieren es", antwortet ihm Zeller. Auch Christiane Schwellinger fühlt dem Politiker auf den Zahn: "Wie soll das gehen, dass Hauptschul- und Gymnasiallehrer in einem Team arbeiten und ganz unterschiedliche Gehälter bekommen?" Die geschäftsführende Leiterin aller Leonberger Schulen bringt Zeller damit in Bedrängnis: "Ich muss zugeben, dafür haben wir noch keine Lösung gefunden", erklärt er. Im Sommer soll es aber bereits mit landesweit 40 Starterschulen losgehen. "Es sind durchweg Schulen, die schon jahrelang daran arbeiten", so Zeller. "Alle anderen sollten sich noch mehr Vorbereitungszeit lassen." Ob eine Schule zur Gemeinschaftsschule werde, könne die Kommune gemeinsam mit der Schulkonferenz entscheiden. In Leonberg gibt es eine Schule, an der sich Lehrer und Eltern für das neue Modell interessieren: die August-Lämmle-Schule im Ramtel, an der die Kinder auch Klassenkameraden mit Behinderung haben. "Wir sind auf dem Weg zu einer Stadtteilschule für alle", sagt Philipp Steinle bei der Veranstaltung, zu der er gemeinsam mit Elternvertretern und Lehrern seiner Schule gekommen ist. Der Rektor der Grund- und Werkrealschule ist optimistisch: "Dazu tauschen wir uns auch mit Kollegen von den Gymnasien aus. Aber es braucht alles noch seine Zeit." Für die SPD-Stadträtin Elviera Schüller-Tietze ist schon ein Anfang gemacht: "Wir bleiben in Leonberg an dem Konzept dran", ist die Schulsozialarbeiterin überzeugt. Artikel aus der Ausgabe vom 25.11.2011 Quelle: www.leonberger-kreiszeitung.de Bildquelle: SPD Leonberg
 

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