Bericht: "Frühkindliche Bildung - Chancen nutzen, Potenziale entfalten" - Mitgliederversammlung 17. Juli 2012

Veröffentlicht am 30.07.2012 in Veranstaltungen

Bei der öffentlichen Mitgliederversammlung hielt MdL Christoph Bayer, Diplompädagoge und bildungspolitischer Sprecher der SPD ? Landtagsfraktion, ein Referat zur "Frühkindliche Bildung - Chancen nutzen, Potenziale entfalten". Die LKZ berichtete am 19.07.2012 ausführlich über diese Veranstaltung.

MdL Bayer bezeichnete sich selbst als Wanderprediger, der bereit ist, unermüdlich und bei jeder Gelegenheit dafür zu werben, die wissenschaftlich erarbeitete und weitgehend unbestrittene Tatsache der nachgerade unglaublichen Lernfähigkeit von Kindern bereits im Alter von unter 3 Jahren als Grundlage für alle weiteren Bildungsanstrengungen zu nutzen. So richtig es sei, ein neues Schulsystem ? Stichwort Gemeinschaftsschule - aufzubauen, so werde dies insbesondere dann wie gewünscht funktionieren:

 

1. wenn durch bessere frühkindliche Bildung der Übergang der Kinder vom Kindergarten zur Grundschule ohne Bruch von statten geht und 

 

2. auch in der Grundschule eine individuelle Förderung stattfindet, so dass möglichst alle Kinder unbeschadet in die weiterführenden Schulen wechseln können. Da die Gesellschaft es sich auf Dauer nicht leisten könne, dass nach dem Maßstab der PISA–Studie bis zu 20 % eines Jahrganges keinen zu einer qualifizierten späteren Berufstätigkeit befähigenden Schulerfolg erzielen. Dies sei sowohl aus menschlichen als auch aus sozialen und nicht zuletzt auch ökonomischen Gründen nicht hinnehmbar. Es müsse deshalb in der Gesellschaft insgesamt ein Bewusstsein dafür erzeugt werden, dass es unabdingbar ist, jetzt mehr Steuergelder als bisher zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung einzusetzen, denn jede spätere Förderung kostet mehr bei weniger Erfolgsaussicht als bei einer frühzeitige Förderung …“Fördern, bevor es zu spät ist…“ !

 

Wie sehr jede Schwerpunktmaßnahme vom verfügbaren Geld und der Bereitschaft dieses einzusetzen zeigt ähnlich wie bei Thema Altenpflege der Umstand, dass ca. 230.000 Mitarbeiter in Kindergärten, Kindertagesstätten, Kinderkrippen und einer auf die Schule nachgelagerte Ganztagesbetreuung in der Grundschule fehlen. Das Personalproblem war daher auch ein zentrales Thema in der anschließenden Diskussion. Letztendlich waren sich die Anwesenden einig, dass die Bezahlung der in der Kindertagesstätten und Grundschulen tätigen Erzieher und Pädagogen diskriminierend niedrig ist. Besonders da gleichzeitig der Leistungsanspruch an diese Personen gestiegen ist …“keine Verwahr- und Betreuungstätigkeit, sondern Bildungsarbeit…“, was die Forderung nach mehr akademischer Ausbildung der Erzieher unterstreicht. Die Umschulung von Aspiranten aus anderen Berufen oder Weiterbildung von Berufsrückkehrern erscheint machbar, wenn auch nicht in der platten Forderung der Bundesministerin v. d. Leyen…“Schlecker - Frauen werden Erzieher…“!

Eine Hebung der Ausbildung auf ein ganz oder teilweise akademisches Niveau erschien den Diskussionsteilnehmer/innen erforderlich, wobei abschließend von der früheren Erzieherin Christa Weiss nachdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass mindestens gleichbedeutend wie eine moderne, wissenschaftlich fundierte Theorieausbildung Empathie und liebevolle Zuneigung zu den Kindern sind.

 

Hansjürgen Engel, Elviera Schüller-Tietze

 

Facebook

Sie haben eine Frage oder ein Anliegen?

Kontaktieren Sie uns:

Aktuelle Termine

Alle Termine öffnen

27.04.2024, 15:00 Uhr - 17:00 Uhr
Jahreshauptversammlung mit Neuwahl Vorstand
27.04.24   15:00 Uhr Mitgliederversammlung im Hospiz, Seestraße 84 mit Neuwahlen     …

17.05.2024, 18:00 Uhr - 20:00 Uhr
Vorstandssitzung

13.06.2024, 18:00 Uhr - 20:00 Uhr
Vorstandssitzung

Alle Termine öffnen

Besucherzähler

Besucher:1115790
Heute:73
Online:4