Mitgliederversammlung mit Ehrung

Veröffentlicht am 25.06.2022 in Ortsverein

SPD-Mitgliederversammlung am 22.6.22 im ev. Gemeindehaus Höfingen

Die Mitgliederversammlung war mit 38 Teilnehmern sehr gut besucht. Endlich konnte man wieder nach der zweijährigen Coronapause relativ unbeschwert zusammenkommen. Diesjähriger Schwerpunkt der Veranstaltung war die immer wieder verschobene Ehrung der Jubilarinnen und Jubilare. Außerdem berichtete der Fraktionsvorsitzende Ottmar Pfitzenmaier aus dem Gemeinderat und Günther Wöhler aus dem Kreistag.

Christian Buch, der neu gewählte Vorsitzende der Doppelspitze mit Elviera Schüller-Tietze des SPD-Ortsvereins Leonberg leitete erstmals die Versammlung. Dafür erhielt er viel Zustimmung. Der 48-jährige Bauingenieur ist leitender Stadtbaudirektor bei der Landeshauptstadt Stuttgart, dort u.a. Projektleiter für Stuttgart 21.

Die Ehrung der Jubilarinnen und Jubilare wurde von Christian Buch gemeinsam mit Tobias Brenner, dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Kreistag durchgeführt.  Die zu Ehrenden sollten kurz aus ihrem Leben erzählen. Und das gab spannende Einblicke in 60 Jahren SPD Geschichte in Leonberg.

Jubilarinnen, Jubilare und Vorstand
Jubilarinnen, Jubilare und Vorstand

Ehrung

Karl Grob war mit 60 Mitgliedsjahren Spitzenreiter, Peter Pfitzenmaier und Erwin Staudt sind 50 Jahre dabei. Mit Eloquenz berichteten die drei von ihren Erfahrungen in Leonberg.

1962 wurde Karl Grob, der heute 87jährige, Mitglied in der SPD und 1965 in den Kreisrat Leonberg gewählt – damals gab es noch den Kreis Leonberg. Er war Fraktionsvorsitzender im Leonberger Gemeinderat und gehörte bis 1984 dem Kreistag an. Karl Grob war Initiator des kirchenpolitischen Arbeitskreises und sehr aktiv in der Erwachsenenbildung. Peter Pfitzenmaier kann immerhin auf 50 Jahre SPD zurückblicken. Er war fasziniert von Willy Brandts Ansatz, Bildung für alle zu ermöglichen. Mit Erwin Staudt – ebenfalls seit 50 Jahren in der SPD und Karl Grob brachten sie neuen Schwung in die Leonberger Kommunalpolitik. Zusammen führten sie einen fulminanten Wahlkampf, wie die LKZ 2016 schrieb. „Dass die SPD 1975 die stärkste Fraktion wurde, das war eine Sensation“, erinnert sich Pfitzenmaier. Der spätere IBM-Chef und VfB-Präsident Staudt war Fraktionschef, Pfitzenmaier Stellvertreter. Als Staudt immer stärker beruflich eingebunden war, wurde 1984 Pfitzenmaier Fraktionschef und gleichzeitig saß er im Kreistag, wo er von 1992 bis 2009 Fraktionschef der SPD war.

Auch Ingeborg Hertig ist seit 50 Jahren dabei und war von Willy Brandt begeistert. Sie arbeitet seit langem im Vorstand des Ortsvereins mit. Mit Leib und Seele macht Sie als Hobbyhistorikerin auch historische Stadtführungen.  Hedwig Ayasse und Gottfried Flik sind ebenso  50 Jahre Mitglied und in der Stille wirkend dabei.

40 Jahre sind Christdore Ullrich und Herbert Rettig in der SPD. Frau Ullrich kam 1996/97 nach Leonberg und hat lange im Vorstand mitgearbeitet. Herbert Rettig ist langjähriger Leiter des SPD-Arbeitskreises Höfingen und - wie es Christian Buch formulierte - der „Master des Kabaretts“ in Höfingen. Er versprach nächstes Jahr wieder einen der legendären Kabarettabende zu organisieren. Karin Schuster brachte es immerhin auf 25 Jahre SPD. Ihre Tochter erläuterte, dass Ihre Mutter einiges auf den Weg gebracht hatte. Ohne sie gäbe es kein Höfinger Bädle, das sie als Höfinger Ortschaftsrätin 2003 auf den Weg gebracht hat. 2011 hat Karin Schuster den Sonderpreis der Wilhelm-Dröscher-Stiftung mit dem Projekt Jugendsozialpreis erhalten.

Anke Nöbel ist aus Kiel zugezogen und ebenfalls schon 25 Jahre Sozialdemokratin. Sie war lange im SPD-Landesverband Schleswig-Holstein aktiv.

Aus der Arbeit der  SPD-Fraktion

Nach der Ehrung gab SPD-Fraktionsvorsitzender Ottmar Pfitzenmaier einen spannenden Überblick zur Arbeit im Gemeinderat und zu den anstehenden Projekten. Hierzu gehört der angestoßene Strategieprozess für die „Stadt für morgen“. Ein erster Praxistest für die „Stadt für morgen“ ist der Versuch mit der Reduzierung der Autofahrspuren auf der Brenner- und der Eltinger Straße. Weiterhin gehören zahlreiche Bereiche dazu, wie Grünanlagen, Wasser in der Stadt (sog. „cool spots“), verkehrslenkende Maßnahmen, etc. oder auch die Vernetzung von Flächen, wie dies besonders beim neuen Bosch -Areal und der Poststraße deutlich wird. Bosch wird diese Stadt in vielerlei Hinsicht spektakulär verändern. Nicht nur optisch, also städtebaulich. Es wird Spitzentechnologie auf Weltniveau (autonomes Fahren) hier in Leonberg entwickelt, ein paar Tausend Arbeitsplätze werden geschaffen oder zumindest hierher verlagert.

Die Stadt von heute darf jedoch nicht vernachlässigt werden, mahnte Pfitzenmaier, denn da gibt‘ s jede Menge aktuelle Herausforderungen. Den weiter spürbaren Mangel an „Bezahlbarem Wohnraum“ ist seit Jahren eines der drängenden Anliegen der SPD-Fraktion Bei der Berliner Straße hat die SPD fast 10 Jahre um Verständnis dafür gekämpft, dass wir nicht den Stadtpark bebauen wollen, sondern lediglich ein daran angrenzendes zentral in der Stadt gelegenes Areal. Nach 2 Jahre hat die Verwaltung endlich ein Investorenauswahlverfahren in Gang gebracht. Beim TSG-Areal hat die SPD von Beginn an davor gewarnt, dass der Investor ganz offensichtlich wenig Interesse an der Vermarktung von bezahlbarem Wohnraum zeigt. Der Gemeinderat erwartet nun vom Investor, dass er endlich seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommt.

Zur Stadt von heute gehört auch eine Haushaltssituation, die zwar nicht ganz so schlecht ist, wie es die weltwirtschaftliche Lage mit Coronapandemie und Ukrainekrieg erwarten lässt. Dass sie aber von Unsicherheiten geprägt ist, das ist ja klar.

Einen annähernd ausgeglichenen Haushalt hinzubekommen wird mit steigenden Energiekosten schwieriger, zumal die Stadt einen erheblichen Sanierungsstau vor sich herschiebt. Die SPD fordert schon lange, die anstehenden baulichen Investitionen zu priorisieren und zu definieren, wann was gemacht wird. Ottmar Pfitzenmaier meinte abschließend: „wir verkennen nicht die schwierige personelle Situation in der Verwaltung, aber mehr strukturelles und konzeptionelles Arbeiten im Hier und Jetzt ist dringend notwendig. Sonst werden uns die finanziellen Möglichkeiten fehlen, die Visionen der Stadt für Morgen überhaupt mal umzusetzen.“

Aus dem Kreistag

Danach berichtete Günther Wöhler von der Arbeit im Böblinger Kreistag. Hier setzt er sich insbesondere für soziale Gerechtigkeit ein. Die Verteilungskämpfe werden künftig eher größer werden. Für die Inklusion, der größte Posten im Haushalt, sind 60 Mio. € 2022 vorgesehen. Die Kreisumlage hat einen Tiefpunkt mit 29,4 % erreicht. Die Krankenhaus Neu- und Umbauten werden mehr als 1 Mrd. € verschlingen. Die Teuerungsrate hat sich da massiv ausgewirkt. Auf Drängen der SPD-Fraktion bekommt jetzt endlich der Kreis in Herrenberg ein Frauenhaus. Außerdem wird das Hermann Hollerith Zentrum  zur vollwertigen Hochschule ausgebaut, die auch „FH Digitalisierung“ wird jetzt komplettiert vom Erstsemester bis zum Doktoranden. Beim Klinikverbund ist eine Fusion geplant. Die Umbauten im KH Leonberg sind auf gutem Wege.  Im KH Leonberg ist die zentrale Notaufnahme fertig u. mit einem Chefarzt besetzt, Die Gynäkologie erhält einen hebammengeführten Kreissaal. Auch eine Kurzzeitpflege soll kommen. In Leonberg soll ein Campus am KH kommen, Gespräche mit der Stadt und der Ärzteschaft laufen.Der Kreis stehe fest zu seinen Krankenhäusern.

Zukunftswerkstatt

Zum Schluss warb Christian Buch für eine rege Beteiligung bei der im Oktober geplante „Zukunftswerkstatt“, die Wege suchen soll, die Leonberger SPD breiter aufzustellen, Jüngere und mehr Frauen zu aktivieren. Damit soll die SPD gestärkt in den nächsten Kommunalwahlkampf ziehen.

Getrübt wurde das Beisammensein durch die Nachricht vom Tod unseres langjährigen hoch verdienten Mitglied Wolfgang Fürst, ein Urgestein der SPD Leonberg.

 

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