Stellungnahme der SPD-Fraktion zum Thema: Sanierung des Sportzentrums mit dazugehörigem Hallenbad

Veröffentlicht am 30.01.2012 in Kommunalpolitik

Sporthalle Detmold

Die SPD-Fraktion hat sich am 15.10. geschlossen für eine Sanierung des Sportzentrums ausgesprochen. Sie sieht sich in ihrer Abstimmung durch das Bürgerbegehren mit über 5 000 gültigen Unterschriften und der Zustimmung von Vereinen und Schulen bestätigt.
Eine raschere und kostengünstigere Lösung ist nur durch eine Sanierung im Bestand möglich. Auch wenn wir nicht verkennen, dass es Gründe für eine Neubaulösung gibt, bitten wir die Kollegen der anderen Fraktionen sich zu überlegen, ob sie sich bei der Abstimmung am 31.1.12 dem Bürgerbegehren anschließen können.
Die Aussagen im Internetauftritt der Neubaubefürworter haben wir noch einmal kritisch hinterfragt und haben einige Unstimmigkeiten festgestellt:

Dazu ein aktuelles Webcam-Bild der Detmolder Sporthalle. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.

Anmerkungen zu den Angaben auf der Internetseite der Neubaubefürworter

Die Darstellung auf der Internetseite der Neubaubefürworter (www.pro-neubau.de) enhält einige
Falschaussagen und tendenziöse Behauptungen:

1. Zu den Kosten: Natürlich enthalten die Kosten „Sanierung im Bestand“ nicht die Kosten
„Sanierung Leobad“ in Höhe von 1,9 Mio. €. Diese kommen ja bei beiden Varianten in
gleicher Höhe hinzu. In der Kostenvergleichstabelle wird für die Sanierung Hallenbad ein Betrag von 8,345 Mio. € angegeben und in Fußnote (1) behauptet, darin seien die Kosten für
eine evtl. Betonsanierung noch nicht enthalten. Dies ist falsch, denn hier ist die vom Gutachter Brand vorgeschlagene Betonsanierung mit knapp 2 Mio. € hinzugerechnet.

2. Zur Beton- und Fliesensanierung: Gutachter Brand schlägt zusätzlich eine Beton- und
Fliesensanierung vor, um einen Neubaustandard für das Hallenbad zu erreichen. Dies könnte bis zu 2 Mio. € kosten. Er schränkt diese Aussage jedoch gleich wieder ein, da eine Fliesensanierung nur teilweise. erforderlich sein könnte.
Gutachter Klotz verweist in seinem Gutachten von 2009 auf Untersuchungen des Ing.-büros z.e.t. Consult, dass Schadstoffe nur im beschränkten Umfang vorhanden sind. Die Kosten zu deren
Beseitigung (ca. 200 000 €) sind in den Sanierungskosten bereits enthalten. Ebenfalls enthalten sind im Gutachten Brand Kosten für Fliesen im Hallenbad in Höhe von 315 000 € Gutachter Brand verweist zum Thema „Beton- und Stahlkonstruktion“ auf das Gutachten des Instituts Zimbelmann von 2005, welches zur Feststellung kommt, dass kurz- und mittelfristig für die Stahlbetonkonstruktion keine Gefahr auf Grund von Bauschäden besteht. Die Behauptung auf der Internetseite pro-neubau und in den Antworten der Neubaubefürworter auf
das Schreiben von Frau Haug, es gäbe keine Untersuchungen über den Zustand der Stahlbetonkonstruktion, ist also nicht richtig.

3. Zu der Liste über Bauzeiten von Sporthallen:
Papier ist geduldig und googeln kann man ja viel.
Die Google Recherche zu der immer wieder als Vorbild gepriesenen Sporthalle Detmold ergibt Folgendes: Die Anlage wurde im Dezember 2009 ausgeschrieben und sollte im Sommer 2011 in Betrieb gehen. Der jetzige geplante Fertigstellungstermin ist Februar 2012. Das sind 27 Monate seit Beginn der Ausschreibung (nachzulesen hier:
http://www.infodienstausschreibungen.de/ausschreibungen/?id=dfedd67a-3c72-102d-b5c6-
001f29e7574e).
Die Angaben der reinen Bauzeit vom ersten Spatenstich bis zur Inbetriebnahme sind also nicht aussagekräftig, sondern reine Augenwischerei.

4. Zum Grundstückserlös bei Neubau: Es besteht nicht nur ein Zinsrisiko bis das freiwerdende
Grundstück veräußert ist. Die offene Frage ist auch, wie viel von der freiwerdenden Fläche überhaupt veräußert werden kann. So sind zumindest Parkplätze für das Haus der Begegnung
und eine Zufahrt für das Haus Steinstraße 14/1 weiterhin erforderlich. Auch für die Sporthalle wird eine große Zahl von Parkplätzen benötigt. Zudem wäre aus städtebaulichen Gründen der Erhalt der Grünfläche an der Eltinger Straße wünschenswert.

5. Zur gleich großen Fläche: Auch diese Behauptung ist so nicht richtig. Bei dem geplanten Sporthallenneubau entfällt die gesamte Außensportanlage (ca. 2 200 qm). Beim Hallenbadneubau entfällt der gesamte Saunabereich. Dieser ist nur noch als Option enthalten.

6. Zu den Besucherzahlen: Bei einem Hallenbad ohne Saunabereich wird die Besucherzahl auf
jeden Fall zurückgehen.

7. Zum Kombibad: Ein Kombibad mit parallelem Betrieb von Hallenbad und Freibad wäre zwar
wünschenswert, ist aber mit höheren Betriebskosten verbunden. Eine gemeinsame Beaufsichtigung von Hallenbad und Freibad ist schon aus rechtlichen Gründen nicht zulässig,
auch wenn das in Bad Dürkheim von der CDU-Fraktion beobachtet worden sein sollte.

8. Zu Hallenbad bei Sommerumkleide im Freibad: Eine Nutzung der vorhandenen Sommerumkleideräume für ein Hallenbad ist illusorisch. Die Umkleideräume müssen im Hallenbad integriert sein, da dieses nach Angaben der Neubaubefürworter zudem noch
hochgestellt werden soll, um die Gründungsprobleme zu minimieren. Außerdem wird das „hochgestellte“ Hallenbad die Liegewiese ab der Mittagszeit verschatten.

9. Zur Sanierung Hallenbad in 4 Abschnitten: Der Charme dieser Lösung liegt gerade darin, dass das Hallenbad früher wieder geöffnet werden kann. Nach der dringlichen Hauptsanierung
können in den folgenden Jahren kleinere Arbeiten, wie z.B. Umbau im Kassenbereich und den Umkleideräumen erfolgen. Das könnte ohne Probleme in den Sommermonaten erfolgen.

Die SPD-Fraktion

 

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